Ein „Problemlösungspool“ für die Entwicklung des Feuerwehrwesens
Die auf die Gesellschaft in unserem Land zukommenden unvermeidlichen Veränderungen und Probleme sind inzwischen in aller Munde: Die demografische Entwicklung ist schon so oft öffentlich angemerkt worden, dass viele Gesprächspartner schon gelegentlich mit einem Augenrollen auf ein neuerliches Erwähnen reagieren. Dabei haben verantwortungsvolle Menschen längst erkannt, dass es mit Augenrollen und Aussitzen nicht getan ist.
Das gilt auch für das Feuerwehrwesen: Auch hier werden von Vielen an vielen Stellen hilfreiche Ideen und Konzepte erdacht und entwickelt,
teilweise sehr unterschiedlich in Ansatz und Gestaltung, teilweise sehr ähnlich. Nun könnte man meinen, dass man sich daher entspannt zurücklehnen könnte – es sind ja Ideen da. In den Gremien des rheinland-pfälzischen Landesfeuerwehrverbandes wurde aber schnell klar: Es gibt zwar zahlreiche Gedanken und Konzepte, aber sie werden an den unterschiedlichsten Orten von den unterschiedlichsten Personen, Gruppen und Organisationen entwickelt und konzipiert sowie diskutiert und kommuniziert. An vielen Orten wird versucht, das Rad neu zu erfinden, viele richtungweisende Ideen finden nicht den Weg in eine breite Bekanntheit – und viele weitere im Feuerwehrwesen Aktive stehen bereits mit Problemen da, sind damit aber recht alleingelassen und sind auf der Suche nach Unterstützung und Lösungsmöglichkeiten.
Daher war die Aufgabenstellung für den Landesfeuerwehrverband eindeutig: Welche andere Organisation oder Einrichtung wäre in der Lage, die so unterschiedlich entwickelte Problemlage und die so vielfältige Struktur und Aufstellung sowie die verschiedenen Protagonisten im Feuerwehrwesen des Bundeslandes gemeinsam zu hören, die vielen verschiedenen Gedanken und Lösungsansätze zu sammeln du dann allen gemeinsam zur Nutzung zugänglich zu machen?
Schnell war klar: Es ist die Aufgabe des LFV im Interesse nicht nur der Feuerwehrangehörigen, sondern im Interesse der Sicherheit der Menschen in Rheinland-Pfalz, diesen grundlegend wichtigen Schritt zu gehen. Ein Schritt, der tatsächlich geeignet ist, wirkungsvoll den auf das Feuerwehrwesen zukommenden Problemen der Zukunft – und zum Teil ja bereits der Gegenwart – zu begegnen.
So war der Zeitraum des Jahres 2013 und 2014 geprägt von der intensiven Zusammenführung und Sammlung von Ideen und Beiträgen zum Thema „Zukunft des Feuerwehrwesens“ und gleichzeitig auch „Zukunft des Feuerwehrverbandswesens“. Parallel zur Sammlung wurde in solchen Fällen, in denen bereits Konsens der Betroffenen und Entscheidungsträger hergestellt werden konnte, bereits eine Umsetzung eingeleitet. So hat der Landesfeuerverband selbst bereits einige Veränderungen in seiner Struktur eingeleitet, die ihn bei seinen Einzelmitgliedern näher als bisher wahrnehmbar macht und sie stärker in Entscheidungsprozesse einbindet.
Gleichzeitig wurden alle Beiträge zur Zukunft des Feuerwehrwesens gesammelt, erfasst und geordnet. Diese Sammlung mit der ehemaligen Bezeichnung „Eckpunktepapier“, auch mit Blick über den Tellerrand angereichert mit Inhalten eines ähnlichen Papiers des Landesfeuerwehrverbandes Mecklenburg-Vorpommern, ist nun Ergebnis und weiteres Arbeitsmittel zugleich. Mittlerweile trägt diese Ideensammlung den Begriff „Zukunftspapier“. So kann der Verband dieses Hilfsmittel als „Problemlösungs-Angebotepool“ in seinem dann momentanen Entwicklungsstand auf seiner Delegiertenversammlung öffentlich präsentieren – gleichzeitig jedoch wird dieses Sammelgefäß weiter dynamisch bleiben, indem neue, weiter entwickelte Ansätze, Ideen und Konzepte neu aufgenommen werden sollen, gleichzeitig bereits umgesetzte Ansätze entsprechend herausfallen werden. Ebenso bleibt es auch möglich, dass definitiv sich als nicht umsetzbar erweisende Inhalte den Pool verlassen werden.
Auf diese Weise haben wir es geschafft, dass wir auf die Entwicklung der Zukunft nicht einfach warten und reagieren, sondern dass wir – im Schulterschluss und in Partnerschaft mit allen im Feuerwehrwesen und in der Gefahrenabwehr involvierte Kräfte, aktiv gemeinsam gestalten
Daher kann ich alle, die für das Feuerwehrwesen Verantwortung tragen, nur einladen mit uns gemeinsam diese Zukunft der Feuerwehren zu gestalten. Auch in 2015 wollen wir diesen Weg weiter gehen und freuen uns auf die Herausforderungen die auf uns zukommen.
Ihnen und Ihren Familien wünsche ich alles erdenklich Gute im neuen Jahr, vor allem Gesundheit. Allen Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden wünsche ich so wenig Einsätze wie möglich und das Sie von diesen stets gesund wieder zurück zu Ihren Familien kehren.